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            Ritter Rudi Rübengroß
        
     
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            Der tapfere Rudi Rübengroß,
        
     
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            war groß wie die Rüben bloß,
        
     
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            schon als Knappe wurde er verhöhnt,
        
     
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            unter schwerer Rüstung hatte er gestöhnt,
        
     
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            hat immer nur ans Wachsen gedacht,
        
     
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            dafür alles Mögliche gemacht,
        
     
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            `geh bei Vollmond in den Regen´,
        
     
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            `lass deinen Körper doch bereden´,
        
     
    - 
        
        
     
    - 
        
            `esse viele gesunde Sachen´,
        
     
    - 
        
        
     
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            `du musst immer ganz viel lachen´,
        
     
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            er trank jeden Abend seine Milch,
        
     
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            doch geholfen hat es nicht dem Knilch.
        
     
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            Die Jahre gingen dahin ins Land,
        
     
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            jeder Knappe bekam ein Rittergewand,
        
     
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            nur Rudi unser kleiner Wicht,
        
     
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            er bekam es einfach nicht,
        
     
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            doch war vom Körper er der Kleinste,
        
     
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            war riesengroß er im Geiste.
        
     
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            In Hudelien kamen die Tage,
        
     
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            dass ein Drache ward zur Plage,
        
     
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            selbst der allergrößte Ritter,
        
     
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            weinte nach Niederlage bitter,
        
     
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            nun verkündete Rudi stolz,
        
     
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            `ich bin aus anderem Holz,
        
     
    - 
        
        
     
    - 
        
            ziehe aus den Drachen zu besiegen`,
        
     
    - 
        
        
     
    - 
        
            denkt, dann werden sie mich lieben,
        
     
    - 
        
        
     
    - 
        
            schnell gab man ihm das Rittergewand,
        
     
    - 
        
        
     
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            ein Knappe der siegt wär eine Schand,
        
     
    - 
        
        
     
    - 
        
            zur Höhle brauchte er zwei Tage,
        
     
    - 
        
        
     
    - 
        
            schlich hinein, besah die Plage,
        
     
    - 
        
        
     
    - 
        
            im Flügel des Drachen steckte ein Pfeil,
        
     
    - 
        
        
     
    - 
        
            brachte dem Tier schmerzliches Unheil,
        
     
    - 
        
        
     
    - 
        
            nun denn, dachte Rudi Rübengroß,
        
     
    - 
        
        
     
    - 
        
            die Pein des Tieres ist so groß,
        
     
    - 
        
        
     
    - 
        
            kann nur unsere Kühe jagen,
        
     
    - 
        
        
     
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            da ihm große Schmerzen plagen,
        
     
    - 
        
        
     
    - 
        
            doch Rudi ist ja voller List,
        
     
    - 
        
        
     
    - 
        
            und weiß was da das Beste ist,
        
     
    - 
        
        
     
    - 
        
            nimmt ein in Rum gelegtes Schwein,
        
     
    - 
        
        
     
    - 
        
            und  schmuggelt´s in die Höhle rein,
        
     
    - 
        
        
     
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            der Drache sieht´s und frisst es auf,
        
     
    - 
        
        
     
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            fällt danach müd´ auf dem Bauch,
        
     
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            ´der Drache schnarcht, jetzt kann ich’s wagen´,
        
     
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            zieht raus den Pfeil `ein End den Plagen´,
        
     
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            auf die Wunde noch etwas Kräuterbrei,
        
     
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            umso schneller geht die Heilerei,
        
     
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            und siehe da, nach einiger Zeit,
        
     
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            der Drachenflügel war wohl geheilt,
        
     
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            gab er nun endlich wieder Ruh,
        
     
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            jagte nie mehr eine einzige Kuh,
        
     
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            Graf und Dorf fanden es famos,
        
     
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            von da an hieß Rudi, Ritter Riesengroß.